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Seit 2008 arbeiten wir gemeinsam mit weiteren Historikern der Region an der Aufarbeitung der Deportation, mit der am 30. April 1942 etwa 800 Juden des Regierungsbezirks Arnsberg von Dortmund nach Zamosc ins seinerzeitige Generalgouvernement verschleppt wurden. Da keine Deportationsliste überliefert ist und niemand überlebte, mussten die Namen der Opfer in aufwändigen Recherchen und mühevoller Kleinarbeit ermittelt werden.

Das Gedenkbuch, das die Geschehnisse um diese Deportation in den Zusammenhang der "Endlösung der Judenfrage" stellt, Fallstudien aus der Region, Fotos und Dokumente zeigt, wird 2010 im Essener Klartext-Verlag erscheinen.


Ankunft eines Deportationstransportes in Zamosc, 1942 (?)


Grabstein auf dem Dortmunder Jüdischen Friedhof am Rennweg für die nach Zamosc deportierten und wahrscheinlich in Belzec ermordeten Geschwister Alice, Helma und Julius Schanzer. Vater Viktor Schanzer starb in Theresienstadt.




Auch 70 Jahre nach den Ereignissen weiß man nicht genau, wie viele Dortmunder Bürger dem Holocaust zum Opfer fielen, weiß von vielen nicht, wer sie waren, wo sie wohnten. Aus Archiven, Datenbanken und Bibliotheken haben wir bisher 1150 Namen von Dortmunder Jüdinnen und Juden zusammengetragen und so weit möglich ermittelt, in welchen Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslagern sie ermordet wurden. Nach unseren Schätzungen fehlen damit noch die Namen von etwa 200-250 Opfern.

Da sich bisher niemand gefunden hat, der bereit wäre, dieses Projekt finanziell zu unterstützen, geht die Arbeit daran sehr langsam voran, weil die Recherchen zeitaufwändig sind und wir die notwendigen Archivforschungen nur sporadisch durchführen können. Dennoch sind wir zuversichtlich, in absehbarer Zeit ein Gedenkbuch, wie es für die meisten Gemeinden und Städte Deutschlands längst vorliegt, auch für Dortmund zu realisieren.

Gleise des ehemaligen Bahnhofs Dortmund-Süd, von dem aus drei der vier großen Dortmunder Deportationen abgingen.

Aufgang zum ehemaligen Bahnhof Dortmund-Süd am Heiligen Weg.

Verwitterter Grabstein auf dem Dortmunder Jüdischen Friedhof am Rennweg.



Auszug aus der in Arbeit befindlichen Gedenkbuchliste




Seit 2003 verlegt der Kölner Künstler Gunter Demnig im In- und Ausland "Stolpersteine" vor dem letzten Wohnsitz von Opfern des Nationalsozialismus. Sein Projekt der Erinnerung ist mittlerweile weithin bekannt, vielfach geehrt und ausgezeichnet. Auch in Dortmund war und ist Gunter Demnig mit seinem Projekt aktiv. 150 seiner ganz besonderen Gedenksteine hat er bis heute hier verlegt und der nächste Termin steht an.

In Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Dortmund koordinieren wir das Projekt vor Ort, tragen die notwendigen Namen und Daten für die Inschriften zusammen, stehen Paten mit Informationen und Hilfe zur Seite. Haben auch Sie Interesse, eine Patenschaft für einen "Stolperstein" in Dortmund zu übernehmen? Bitte melden!


Gunter Demnig bei einer Stolpersteinverlegung in Dortmund, 2008



Stolpersteine für Johanna Rhein und Jette Mannheimer in Dortmund